Prüflisten zur Ausführungsplanung: Betriebsarzt
Die Prüfung der Ausführungsplanung ist ein zentraler Bestandteil der Projektsteuerung und Qualitätssicherung im Bauwesen. Ziel ist es, Planungsfehler, Normabweichungen und potenzielle Ausführungsmängel frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Die Prüfanweisungen orientieren sich an aktuellen Normen, Regeln und branchenspezifischen Trends, um sicherzustellen, dass alle wichtigen Aspekte eines Bereichs für die betriebliche Arbeitsmedizin und den Betriebsarzt umfassend berücksichtigt werden. Besondere Aufmerksamkeit wird den funktionalen und technischen Anforderungen gewidmet, die eine hochwertige und nachhaltige Infrastruktur gewährleisten. Diese Prüfliste stellt sicher, dass alle funktionalen und technischen Aspekte einer Einrichtung für betriebliche Arbeitsmedizin und Betriebsärzte umfassend abgedeckt sind. Zusätzliche Erweiterungen oder Anpassungen können bei Bedarf vorgenommen werden.
Betriebliche Arbeitsmedizin / Betriebsarzt: Einleitung und Funktionale Anforderungen
Betriebliche Arbeitsmedizin
Eine betriebliche Arbeitsmedizin sowie die Einrichtung eines Betriebsarztes sind essenziell für den Gesundheitsschutz und die Prävention von Arbeitsunfällen sowie berufsbedingten Erkrankungen. Die Planung und Ausführung solcher Einrichtungen muss dabei höchste Standards hinsichtlich Ergonomie, Hygiene, Sicherheit und Funktionalität erfüllen. Auch rechtliche Vorgaben und Trends wie die Digitalisierung von Patientenakten sowie die Schaffung barrierefreier Zugänge spielen eine wichtige Rolle.
Funktionale und technische Anforderungen
Räumliche Planung: Sicherstellung einer optimalen Raumaufteilung mit Behandlungs-, Warte- und Verwaltungsbereichen.
Hygiene und Infektionsschutz: Einhaltung strenger Hygienestandards gemäß den Vorgaben des Infektionsschutzgesetzes (IfSG).
Technologieeinsatz: Nutzung moderner Medizintechnik und digitaler Dokumentationssysteme.
Barrierefreiheit: Gestaltung inklusiver Zugänge und Arbeitsplätze, die den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen entsprechen.
Nachhaltigkeit: Ressourcenschonende Gestaltung der Räume und Prozesse, z. B. durch energieeffiziente Beleuchtung und nachhaltige Materialien.
Sicherheitsvorkehrungen: Integration von Notrufsystemen, Brandschutzmaßnahmen und sicheren Aufbewahrungssystemen für Medikamente und medizinische Geräte.
Raumaufteilung:
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass die Raumaufteilung den Anforderungen an Behandlungs-, Warte- und Verwaltungsbereiche entspricht. Alle Räume müssen ausreichend belüftet und beleuchtet sein.
Technische Details: Einhaltung von Raumhöhen gemäß DIN 18041 (Raumakustik) und DIN 1946-4 (Raumlufttechnik in Gesundheitseinrichtungen).
Boden- und Wandbeläge:
Prüfanweisung: Kontrolle, ob Böden und Wände leicht zu reinigen, hygienisch und rutschfest sind.
Normbezug: DIN 51130 (Rutschhemmung) und DIN 6857 (Hygienische Oberflächen).
Schallschutz:
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass ausreichender Schallschutz zwischen den Behandlungsräumen vorhanden ist, um die Vertraulichkeit der Gespräche zu gewährleisten.
Technische Details: Einhaltung der Vorgaben gemäß DIN 4109 (Schallschutz).
Medizintechnik:
Prüfanweisung: Kontrolle, ob alle notwendigen medizinischen Geräte wie Untersuchungsleuchten, EKG-Geräte und Autoklaven installiert und funktionsfähig sind.
Normbezug: DIN EN 60601 (Sicherheit von Medizinprodukten).
Lüftungs- und Klimaanlagen:
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass die Lüftungsanlagen den Anforderungen für hygienisch sensible Bereiche entsprechen.
Technische Details: Planung nach DIN 1946-4 (Raumlufttechnik in Gesundheitseinrichtungen).
Notrufsysteme:
Prüfanweisung: Überprüfen, ob Notrufsysteme in allen Behandlungsräumen installiert und mit der zentralen Leitstelle verbunden sind.
Technische Details: Integration redundanter Alarmsysteme.
Barrierefreie Zugänge:
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass barrierefreie Zugänge zu den Praxisräumen vorhanden sind, einschließlich Rampen, Aufzügen und automatischer Türen.
Normbezug: DIN 18040 (Barrierefreies Bauen).
Parkplätze:
Prüfanweisung: Kontrolle, ob ausreichend Stellplätze für Mitarbeitende und Besucher vorhanden sind, einschließlich gekennzeichneter Behindertenparkplätze.
Technische Details: Markierung und Breiten gemäß DIN 14090.
Mobiliar in Behandlungsräumen:
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass die Möbel ergonomisch gestaltet und für medizinische Anwendungen geeignet sind.
Normbezug: DIN EN 1729 (Ergonomische Möbel).
Wartebereiche:
Prüfanweisung: Kontrolle, ob die Wartebereiche mit komfortablen Sitzmöglichkeiten, Informationsdisplays und kindersicheren Möbeln ausgestattet sind.
Trends: Integration von Ladestationen für mobile Endgeräte.
Brandschutz:
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass Brandschutzmaßnahmen wie Rauchmelder, Löschanlagen und gekennzeichnete Fluchtwege vorhanden sind.
Normbezug: DIN 4102 (Brandverhalten von Baustoffen).
Sicherheitsanlagen:
Prüfanweisung: Überprüfen, ob Alarmanlagen und sichere Aufbewahrungssysteme für Medikamente installiert sind.
Technische Details: Einhaltung der Vorgaben gemäß DIN EN 50131 (Einbruch- und Überfallmeldeanlagen).