Zum Inhalt springen

FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Angestellte am Limit: Belastung durch psychische Erkrankungen

Facility Management: Arbeitsmedizin » Prävention » Psychische Gesundheit » Angestellte am Limit

Die wachsende Belastung durch psychische Erkrankungen

Die Nachfrage nach medizinischen Leistungen aufgrund psychischer Erkrankungen hat in den letzten Jahren drastisch zugenommen. Laut der Deutschen Psychotherapeuten-Vereinigung stieg die Zahl der Patientenanfragen im Sommer 2022 um 40 Prozent im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie. Dieser alarmierende Trend verdeutlicht, dass die psychische Gesundheit von Beschäftigten zunehmend gefährdet ist. Die wachsende Nachfrage nach psychotherapeutischer Unterstützung und die steigenden Krankheitstage wegen psychischer Erkrankungen sind ein Weckruf für alle Beteiligten. Unternehmen können durch ein stärkeres Engagement im Bereich Mental Health nicht nur die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden fördern, sondern auch langfristig wirtschaftliche Vorteile erzielen. Gleichzeitig liegt es in der Verantwortung der Politik, die strukturellen Defizite im Gesundheitswesen zu beseitigen, um den Betroffenen schnell und effektiv Hilfe anzubieten.

Zunahme psychischer Erkrankungen

Psychische Erkrankungen

  • 126 Millionen Krankheitstage pro Jahr wurden zuletzt wegen psychischer Leiden verzeichnet – ein Rekordhoch.

  • Solche Erkrankungen sind nicht nur ein individuelles Problem, sondern stellen Unternehmen und das Gesundheitssystem vor immense Herausforderungen.

Bedeutung

  • 38,5 Prozent der Geschäftsführenden, Gesundheitsverantwortlichen und Personaler betonen die hohe Relevanz dieses Themas, wie eine Studie des Konstanzer Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung zeigt.

  • Unternehmen stehen unter Druck, Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit zu implementieren, um langfristig die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu sichern.

Mangelnde Verfügbarkeit von Therapieplätzen

  • Fünf Wochen dauert es im Durchschnitt, bis ein Erstgespräch mit einem Psychotherapeuten stattfindet.

  • Danach müssen Betroffene nochmals 19,9 Wochen (fast fünf Monate) auf den Beginn der Behandlung warten.

  • Diese langen Wartezeiten können die psychische Belastung der Betroffenen weiter verschärfen und die Heilungschancen verzögern.

Beschäftigten

  • Produktivitätseinbußen: Häufige Fehlzeiten und reduzierte Leistungsfähigkeit kosten Unternehmen erhebliche Summen.

  • Erhöhte Krankheitskosten: Die steigenden Ausgaben für Behandlungen und Krankheitsfolgen belasten das Gesundheitssystem.

  • Schwächung des Arbeitsklimas: Psychische Erkrankungen beeinträchtigen das soziale Miteinander und die Teamdynamik.

Maßnahmen für Mental Health

  • Ausbau von Therapieangeboten: Dringend notwendig sind mehr Ausbildungsplätze für Psychotherapeuten und eine bessere finanzielle Unterstützung von Praxen, um die Kapazitäten zu erhöhen.

  • Betriebliches Gesundheitsmanagement: Unternehmen sollten präventive Angebote wie Resilienztrainings, Stressbewältigungskurse oder vertrauliche Beratungsstellen für Mitarbeitende bereitstellen.

  • Flexibilität im Arbeitsumfeld: Homeoffice-Optionen, flexible Arbeitszeiten und eine offene Unternehmenskultur können helfen, Stress und Überlastung zu reduzieren.