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Proaktive Maßnahmen zur Stressprävention am Arbeitsplatz

Facility Management: Arbeitsmedizin » Prävention » Psychische Gesundheit » Stress-Prävention

Maßnahmen gegen Stress im Berufsalltag

Maßnahmen gegen Stress im Berufsalltag

Stress am Arbeitsplatz ist ein weit verbreitetes Phänomen, das Mitarbeiter aller Ebenen betrifft und erhebliche Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit haben kann. Er wird oft durch Faktoren wie hohe Arbeitsbelastung, lange Arbeitszeiten, Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten, mangelnde Anerkennung und unsichere Arbeitsbedingungen verursacht. Stressprävention und das Management von Stress sind daher wesentliche Aspekte der Arbeitsplatzgesundheit, wobei der Betriebsarzt eine Schlüsselrolle spielt. Reduzierung von Stress führt zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit, Wohlbefinden und einer gesteigerten Produktivität.

Stress am Arbeitsplatz

Eustress (Positiver Stress)

Eustress bezeichnet eine Form von Stress, die als motivierend oder anregend empfunden wird und positive Gefühle hervorruft. Er ist oft kurzlebig und tritt in Situationen auf, die als Herausforderungen wahrgenommen werden, welche bewältigbar sind. Eustress kann die Leistungsfähigkeit und Produktivität steigern und trägt zur persönlichen Entwicklung und Zufriedenheit bei.

Beispiele für Eustress:

  • Vorbereitung einer wichtigen Präsentation

  • Lernen für eine Fortbildung

  • Teilnahme an einem Wettbewerb

  • Planung eines großen Events

Distress (Negativer Stress)

Distress ist die häufigste Art von Stress, die mit negativen Gefühlen verbunden ist. Er entsteht, wenn eine Person sich überfordert oder nicht in der Lage fühlt, mit den Anforderungen oder Bedrohungen umzugehen. Distress kann zu gesundheitlichen Problemen führen, wenn er lang anhaltend ist.

Distress unterteilt sich weiter in:

  • Akuter Stress: Dies ist die häufigste Form von Stress, der aus Anforderungen und Druck der jüngsten Vergangenheit und der erwarteten nahen Zukunft resultiert. Er ist kurzlebig und oft direkt zu einem Ereignis zuordbar.

  • Chronischer Stress:Entsteht, wenn Stressfaktoren über einen langen Zeitraum anhalten. Er kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, da der Körper über einen längeren Zeitraum im Zustand erhöhter Alarmbereitschaft bleibt.

  • Episodischer akuter Stress:Menschen, die häufig akuten Stress erleben und sich in einem ständigen Zustand von Unruhe und Dringlichkeit befinden, leiden unter episodischem akuten Stress. Oft handelt es sich um Personen, die sich ständig Sorgen machen oder aggressiv sind.

  • Stress durch Antizipation:Dieser Typ entsteht durch die Erwartung eines negativen Ereignisses in der Zukunft und kann unabhängig davon auftreten, ob das erwartete Ereignis tatsächlich eintritt.

Sonderformen von Stress:

  • Psychosozialer Stress: Entsteht durch soziale Interaktionen, die als negativ oder bedrohlich empfunden werden, z.B. Konflikte am Arbeitsplatz.

  • Psychophysiologischer Stress:Bezieht sich auf körperliche Beschwerden, die durch psychischen Stress verursacht oder verschlimmert werden, wie z.B. Magengeschwüre oder Herzprobleme.

Ursachen von Stress:

  • Hohe Arbeitsbelastung:Eine der Hauptursachen für Stress ist eine Arbeitsmenge, die die Kapazität des Einzelnen übersteigt.

  • Lange Arbeitszeiten und Überarbeitung:Lange Arbeitsstunden ohne ausreichende Erholungszeiten führen zu Erschöpfung und Stress.

  • Konflikte: Auseinandersetzungen oder schlechte Beziehungen zu Kollegen oder Vorgesetzten können zu einem erhöhten Stressniveau führen.

  • Mangelnde Anerkennung und Wertschätzung: Fehlende Anerkennung für geleistete Arbeit kann das Selbstwertgefühl und die Motivation mindern.

  • Unsichere Arbeitsbedingungen:Angst vor Jobverlust oder schlechte physische Arbeitsbedingungen können Stress verursachen.

Folgen von Stress:

Die Auswirkungen von Stress am Arbeitsplatz können weitreichend sein und sich sowohl auf die individuelle Gesundheit als auch auf die Produktivität und den Erfolg eines Unternehmens negativ auswirken. Dazu gehören psychische Probleme wie Depressionen und Angstzustände, physische Gesundheitsprobleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sowie eine geringere Arbeitszufriedenheit und Produktivität.

Stressprävention am Arbeitsplatz - Individuelle Strategien:

  • Zeitmanagement:Effektives Zeitmanagement kann helfen, Arbeitsbelastungen zu bewältigen und Stress zu reduzieren.

  • Entspannungstechniken:Techniken wie tiefe Atemübungen, Meditation oder Yoga können helfen, den Stresspegel zu senken.

  • Gesunde Lebensweise:Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf tragen zur Stressreduktion bei.

Organisatorische Maßnahmen:

  • Arbeitsbelastungsmanagement:Sicherstellung, dass die Arbeitsbelastung realistisch ist und den Fähigkeiten der Mitarbeiter entspricht.

  • Flexible Arbeitszeiten: Ermöglichung flexibler Arbeitszeiten oder Homeoffice-Optionen zur Verbesserung der Work-Life-Balance.

  • Konfliktmanagement: Etablierung klarer Richtlinien und Trainings zum Umgang mit Konflikten am Arbeitsplatz.

  • Anerkennung und Unterstützung:Schaffung einer Kultur der Wertschätzung und Unterstützung, um das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern.

Der Betriebsarzt spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention und dem Management von Stress am Arbeitsplatz:

  • Früherkennung:Identifizierung von Stresssymptomen bei Mitarbeitern und frühzeitige Intervention.

  • Beratung und Unterstützung: Beratung von Mitarbeitern und Führungskräften zu Stressmanagement und Präventionsstrategien.

  • Schulungen und Workshops:Durchführung von Schulungen zum Thema Stressmanagement für Mitarbeiter und Führungskräfte.

  • Gestaltung gesunder Arbeitsbedingungen:Beratung des Unternehmens bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsabläufen, die das Wohlbefinden der Mitarbeiter fördern.

  • Notfallintervention:Bereitstellung von Unterstützung und Beratung in akuten Stresssituationen oder bei psychischen Krisen.